Bericht von t-online/sport
St. Pauli mit Geisterspiel bestraft
08.04.2011, 10:52 Uhr
Das Millerntor auf St. Pauli wird im Derby gegen Bremen leer bleiben.
Die "Becherwurf-Affäre" hat für den FC St. Pauli ein bitteres Nachspiel. Der DFB-Kontrollausschuss verurteilte den Kiezklub zu einem "Geisterspiel" - einer Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei hatten die Paulianer bis zuletzt auf eine Geldstrafe gehofft.
"Die Verursachung eines Spielabbruchs stellt einen schweren Eingriff in das Spielgeschehen und den Wettbewerb dar und kann nur mit einer konsequenten Sanktion geahndet werden", sagte der Vorsitzende des Sportgerichts, Hans E. Lorenz. Man wolle damit auch zukünftigen Verfehlungen vorgreifen, erklärte er.
In der Partie gegen den FC Schalke 04 war der Schiedsrichter-Assistent von einem aus dem St.-Pauli-Fanblock geworfenen Bierbecher im Nacken getroffen worden. Das Spiel wurde daraufhin in der 89. Minute abgebrochen. Der Spielstand von 2:0 für Schalke wurde als Endergebnis gewertet.
Der FC St. Pauli kann bis zum 11. April eine mündliche Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht beantragen, sollten sie der Entscheidung des Richters nicht zustimmen. Andernfalls wird das Urteil rechtskräftig und das folgende Heimmatch gegen Werder Bremen zum ersten "Geisterspiel" in der Geschichte der ersten Liga.
Die abstiegsgefährdeten Hamburger erwartet zudem eine Einbuße von rund 750.000 Euro, da das Nord-Derby gegen den SVW mit rund 24.400 Zuschauern ausverkauft war.
So schnell kann das gehen wenn man sich nicht unter Kontrolle hat. Zum Glück für Pauli wurde der Becherwerfer identifiziert.